Montag, 12. August 2013

Williams - Las Vegas 11.08.2013

Gestern dann also meine persönliche Highlight-Etappe mit einem ganz besonderen Moment für mich. Nach dem Frühstück ging es Seligman, ein kleines Örtchen in Arizona. Aber so klein dieser Ort ist, so fundamental ist er für die Entwicklung der Route66. Denn dem ortsansässigen Barbier Angel Degadillo ist es zu verdanken, dass die Route66 wiederbelebt wird. Vor ziemlich genau 35 Jahren wurde die Interstate eröffnet, die den Ort förmlich vom Verkehr abschnitt. Es gab keine Pendler mehr die durch den Ort fuhren und dort einkauften usw. und so wurde Seligman langsam zur Geisterstadt weil immer mehr Leute wegzogen und die Geschäfte schlossen. Doch Angel kämpfte über viele Jahre darum, dass die Route66 als "state historic Route" anerkannt wird. Eine Art Denkmalschutz. Und dieser inzwischen 86 Jahre alter Haudegen hat sich Zeit genommen sein Handwerk nochmal an meinem Gesicht auszuüben. Es war einfach großartig und bedeutet mir wirklich sehr viel!

Generell ist Seligman eine Art lebendes Museum der Route66. Überall gibts Andenken, Souvenirs und schöne Foto-Motive. Interessanterweise stürmte sofort ein Rudel Japaner auf die Straße, als wir uns zum Gruppenfoto aufgestellt hatten und knipste munter los. Anscheinend kennt man sowas im Land der aufgehenden Sonne nicht. Gestartet haben wir mit einem Frühstück in Lilo´s Westside Cafe. Lilo kommt aus Deutschland, war aber leider in Alaska unterwegs, so dass wir uns verpasst haben. Der antike Polizeiwagen führte uns dann als Eskorte aus dem Ort. Sowas geht nur in Seligman!!!

Von dort aus ging es zum Hackberry General Store. Diesen Store kann man irgendwie ganz schlecht beschreiben: Ist es ein Laden? Ein Museum? Kunst? Auf jeden Fall war es einen Stop wert, so viel steht fest.

In Chloride stand dann der Mittagsimbiss an. Dafür hatte Wolle das "Yesterday" ausgesucht. Chloride selbst ist eine Geisterstadt, was sich uns dann auch selbstredend erklärt wurde. Vor Ort war nämlich ein "DJ", der Playback sang. Dies war noch in Ordnung. Nach seinem ersten Lied stieg eine ältere Dame auf die Bühne und trällerte das nächste Liedchen. So ging es munter weiter, denn offenbar war jeder der "Eingeborenen", die einen Altersschnitt von ca. 78 aufbrachten, nur hierhin gekommen um zu singen, oder es zumindest zu versuchen. Die Darbietungen wurden von mal zu mal schlechter und so war der einzige Schluss möglich, dass man die Bewohner schlichtweg aus der Stadt gesungen haben muss, anders geht es einfach nicht. Mein Gott, war das schlecht! Unser Chris hat es sich dann nicht nehmen lassen auch noch auf die Bühne zu klettern. Und ich sage es mal so: in Anbetracht der Konkurenz bist du auf jeden Fall auf dem Podium. Wolle hatte dort übrigens ein Treffen mit dem bekannten amerikanischen Route66-Autor Jim Hinckley organisiert.

Danach ging es zum Hoover Damm. Dort wurde wieder einmal deutlich wie beknackt dieses Land sein kann. An der Auffahrt dorthin gab es ein Kontrollhäuschen. Die Harleys konnten zügig passieren, doch ich wurde in eine Warte-Bucht gelotst. Man erklärte mir, dass ich nicht zum Damm hochfahren dürfte, da ich das Gepäck der Gruppe transportiere und man dieses so nicht kontrollieren könnte. Ich diskutierte noch kurz mit dem Möchtegern-Officer, sah dann aber ein, dass es zwecklos war und fuhr zu einer anderen Haltebucht um dort auf die Gruppe zu warten. Selbstredend wurde in meiner Wartezeit dort natürlich kein anderes Fahrzeug kontrolliert, geschweige denn Gepäck geöffnet.

Auch in Las Vegas angekommen machte sich die Service-Wüste USA wieder bemerkbar. Nachdem wir im Hotel ein paar Bierchen genossen hatten gingen wir mit 13 Leuten zum Harley-Davidson-Cafe. Dort angekommen gab es wie üblich eine Warteschlange, damit man einen Tisch zugewiesen bekommt. Im Außenbereich waren ca. 8 Tische für jeweils 4 Personen frei. Was in Deutschland undenkbar wäre, denn diese Tische wurden bewusst nicht besetzt. Man hätte zu wenig Service-Personal und deshalb müssten wir noch warten. Ich fragte, wo denn der Unterschied wäre, ob wir jetzt draußen warteten oder bereits Platz nehmen und dann eben ein Kellner kommt, sobald er Zeit hätte. Nach Aussprache dieser Worte war mir eigentlich klar, dass es kein logisches Gegenargument geben konnte und wir zu Tisch gebeten werden. Ich sollte auch Recht behalten. Es gab kein Argument dagegen, aber zu Tisch durften wir trotzdem noch nicht. Nach und nach wurden wir dann aber in 4er Gruppen Tischen zugelotst. Sehr seltsame Geschäftsmethoden...

Wie nicht anders zu erwarten war trente sich die Gruppe sehr, was am nächsten Tag noch extremer wird. Wolle führt eine kleine Gruppe in das Death Valley, eine andere Gruppe fährt zu Eagle Rider und tauscht Maschinen ein, andere holen sich einen anderen Leihwagen. Jogi, Tim und Matze fahren mittags zum Lake Mead. Dort haben sie Wakeboard-Stunden gebucht. Mit Sicherheit auch ein tolles Erlebnis. So wollen wir mal abwarten, über was ich morgen früh berichten kann.

Ihr dürft die Kommentar-Funktion übrigens gerne öfter nutzen! An den Besucherzahlen kann ich ja sehen, dass es jeden Tag ca. 350 Zugriffe gibt, also lasst doch mal nen Gruß oder ne Frage da! :-)




































2 Kommentare:

  1. Wenn du schon so lieb fragst :-)
    Ich schicke dir liebste Grüße aus Rheinberg an die schöne Route66!!! Ich möchte nach deinem Urlaub noch mehr Bilder sehen und Geschichten hören! ;o)
    Lieben Gruß, Pearly

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  2. Sehr gerne geben ich Folgendes weiter:

    "Hallo lieber Brati,
    deine Kollegen aus Rheinberg-City schicken Dir ganz ganz liebe Grüße. Außerdem sind wir alle der Meinung, dass sich der Besuch beim Barbier ECHT gelohnt hat!! Du siehst aus wie neu ... :-) :-)
    Bis bald und weiter ganz viel Spaß! Pütti"

    Liebe Grüße auch wieder von mir! Pearly

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